An den Mörder von Hanau

Hätten unsere „Qualitätsmedien“ Sie – eine andere ethnische Abstammung, Religion oder Hautfarbe vorausgesetzt – vielleicht zum „psychisch kranken Einzeltäter“ abgestempeltsamt Prädikat „terroristischer Hintergrund ausgeschlossen“?

Hört man aus gewissen Kreisen nicht sogar ein erleichtertes Aufatmen, dass – nach Halle und zufällig wieder kurz vor einer Wahl – nochmals ein „schon länger hier Lebender“ ein solch abscheuliches Verbrechen beging?

Schwere Gewalttaten scheinen – allerdings nur in Deutschland seit 2015 – einem sonderbaren Muster zu folgen:

Fallen Menschen mit Migrationshintergrund einem gebürtigen weißen (dunkel)deutschen Täter zum Opfer, handelt es sich ausnahmslos um den Teil einer „rechtsextremen Terrorwelle“, gefördert von „geistigen Brandstiftern“ der Partei, die in Thüringen den „falschen“ Kandidaten wählte.

Umgekehrt hören wir auffallend oft von „psychisch labilen“ Einzeltätern mit „rein persönlichen“ Motiven, deren Herkunft und Religion „absolut nichts“ mit den Verbrechen zu tun haben – allein die Erwähnung der Nationalität steht unter Rassismus-Verdacht.

Während uns schreckliche Taten – wie z.B. in Hanau – mit Entsetzen, Sprachlosigkeit, Angst und auch Wut erfüllen, scheinen viele Politiker bestenfalls Krokodilstränen zu vergießen.

Wo war die Trauerkundgebung für die bestialisch ermordete Mia aus Kandel? Wo die Schweigeminute für den im Frankfurter Hauptbahnhof vor den ICE gestoßenen Achtjährigen?

Wo blieben die finanziellen Soforthilfen für die Hinterbliebenen des Breitscheidplatz-Attentats? Wo hörte man mitfühlende Beileidsworte des – seine Muttersprache verleugnenden – Bundespräsidenten angesichts unzähliger „Bahnhofs-Schubser“„Schwertmörder“ oder „sexueller Übergriffe mit Todesfolge“?

Darf man um „schon-länger-hier-lebende“ Opfer nicht mehr öffentlich trauern, wenn der Täter einen Migrationshintergrund besitzt? Das wäre ja rassistisch und passt nicht zur bunten Willkommenskultur!

Verweigerte die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras eine Schweigeminute für die auf offener Straße geköpfte Limburgerin, weil der Täter ihr muslimischer Glaubensbruder war?

Warum blieben die Angehörigen der Opfer des „Weihnachtsmarkt-Truckers“ Amri selbst auf den Taxikosten zur – ein Jahr! nach der Tat stattfindenden – Gedenkfeier sitzen, während der Staat nach dem Hallenser Amoklauf 350.000 € Entschädigung an 58 Personen zahlte? Gab es dort mehr als zwei Tote oder war die Synagogentür vergoldet?

Ihr

Elmar Gehrke

PS: Erfolgte die Radikalisierung des Hanauer Zehnfachmörders im Elternhaus, weil dessen Vater für die grüne Koboldpartei kandidierte? Ach nein, Sippenhaft gilt ja nur für AfDler…

4.8/5 - (155 votes)

POST von GEHRKE

Vorwort: Uwe Steimle

Gebundene Ausgabe – 14. Dezember 2022

Das große POST von GEHRKE-Buch – mit 188 bitterbösen Kolumnen für 18,88 € inkl. MwSt. – gibt es jetzt auch bei Amazon:
Buch kaufen

Sie sagen NEIN zur Lügenpresse und möchten stattdessen lieber meine bitterböse Politiksatire unterstützen? Dann einfach hier klicken:

9 Kommentare

  1. Diese Seite enthält deutliche Spuren von Ironie, erschreckender Ehrlichkeit und Sarkasmus. Das Kollektiv der Systemschauspieler warnt, diese Seite sei durchaus bildungsrelevant. Gut getroffen, weiter so.

  2. Saubere, ehrliche Fragen und Antworten, nur bewirken die nichts. Der deutsche Michel liest die Texte, setzt sich wieder vor die mainstreamierte Glotze und geht Morgen impfen um noch mehr Lügenserum aufzusaugen. Aber Danke für die bissigen und ehrlichen Texte 👍🙏

  3. Wo ist eigentlich die Wut und der Aufschrei über die feigen islamischen Morde auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin 2019? Oder waren das einfach nur bescheuerte Kartoffeldeutsche die keiner Erwähnung wert sind?

  4. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
    Noch zeigte eine Regierung seit dem SED Regime soviel Verachtung für das eigene Volk, erst recht, wenn es nur einen Hauch Stolz auf seine Geschichte (und damit meine ich nicht den Vogelschiss) und Traditionen zeigt.
    Ich wünsche unserer Nation einen baldigen Kurswechsel.

    Machen sie weiter so

  5. Es ist doch sehr Merkwürdig bei Tätern mit sogenannten Migrationshintergrund wird sofort davon ausgegangen das diese psychisch gestört zumindest vermindert Schuldfähig sind. Kaum wird etwas über ein Opfer mit Migrationshintergrund bekannt überschlagen sich Politik und die sogenannten Qualitätsmedien vor Empörung. Ein prominenter Fan der Punkband Feine Sahne Fischfilet mimt den Betroffenen und ruft zu einem Aufstand der (angeblich) Anständigen auf. Es werden Lichterketten quer durchs Land von den Alpen bis zur Nord und Ostseeküste gebildet. Wo war die Politik nach dem schrecklichen Anschlag auf dem Breitscheidplatz? Warum versucht man immer noch den Eltern der ermordeten Mia aus Kandel einen Maulkorb zu verpassen? Was ist mit dem 8 Jährigen Jungen der in Frankfurt/Main vor einen ICE gestoßen wurde? Oder mit den Opfern der Messerattacke in Würzburg? Zum Thema Breitscheidplatz der damalige Bundestag hielt es nicht für nötig den (unverdienten) Weihnachtsurlaub zu unterbrechen und zu einer Sondersitzung zusammenzukommen. Erst als die Bevölkerung einen enormen Druck aufbaute bequemte man sich zu einer Schweigeminute für die Opfer die noch nicht einmal eingehalten wurde. Eine Schande auch wie man mit den Hinterbliebenen der Opfer vom Breitscheidplatz umgegangen ist. Anstatt ihnen jede nur mögliche Unterstützung anzubieten kamen Rechnungen von der Charité Abteilung Rechtsmedizin für den Abtransport und die Untersuchung der Leichen. Verbunden mit der Drohung sollte der gefordete Betrag nicht fristgerecht und in voller Höhe bezahlt werden das ein Inkassounternehmen eingeschaltet wird wodurch weitere Kosten entstehen.

  6. Was Sie, wie stets, vollkommen treffsicher formulieren, lieber Herr Gehrke, beschreibt eines der zahlreichen Symptome des staatlich verordneten, in der Reeducation, die uns die Sieger des 2. WK verordnet hatten, wurzelnden Nationalmasochismus. Mir scheint, damit sollen heute die Verbrechen der Nationalsozialisten auf magische Weise ungeschehen gemacht werden, so als wären sie endlich getilgt, wenn unser Volk in der Selbstvernichtung endlich untergegangen sein wird. Leider hängen dieser Perversion besonders Menschen aus westdeutschen Akademikerkreisen an. Sie sind als Journalisten, Lehrer, Ärzte usw. in der Öffentlichkeit am lautesten und häufigsten hörbar und fühlen sich berufen, ihre zersetzende Lehre geradezu missionarisch zu verbreiten. Auf diese Diskurshoheit sind sie in ihrer selbstgerechten Verblendung mächtig stolz, ohne auch nur zu erwägen, geschweigedenn zu erkenn, daß sie damit die Agenda des digital-finanziellen Komplexes vorantreiben, den sie als vermeintlich „Linke“ eigentlich kritisieren und bekämpfen müßten. Sie sind sind einem kollektiven perversen Wahnsinn verfallen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß dem mit rationalen Argumenten nicht beizukommen ist und mich von meiner ehemaligen Kollegenschaft völlig getrennt, seit mein damaliger bester Freund aus politisch-moralischen Gründen 2019 die 31 Jahre währende Freundschaft gekündigt hatte.

  7. Alles richtig, Herr Gehrke. Leider werden die Verantwortlichen nicht damit aufhören. Man kann sich nur noch angewidert abwenden. Danke für ihre ehrlichen Worte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Schaltfläche "Zurück zum Anfang"