Lieber Fernsehturm Dresden e.V.,

„Alle sagten immer das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht!“
Was für die Kölner ihr Dom, ist für uns Dresdner unser Fernsehturm. Mit seinen 252 Metern thront er als postmodernes Wahrzeichen weithin sichtbar über dem Elbtal.
Während noch zu DDR-Zeiten Bürger und Touristen die fantastische Aussicht vom Turm-Café genießen konnten, schmetterten nach der „Wende“ Telekom und Stadt lautstarke Forderungen nach einer Wiedereröffnung rigoros ab.
Mehr als zwei Jahrzehnte hieß es unisono: Nicht machbar wegen Millionenkosten für Brandschutzauflagen, fehlender Investoren und genereller Unwirtschaftlichkeit.
Seit fast 15 Jahren kämpft der Fernsehturm Dresden e.V. voller Leidenschaft und gegen alle Widerstände für eine Wiedereröffnung. Aber trotz zweier Petitionen, Briefe an Kanzlerin und Bundespräsident sowie einer positiven Machbarkeitsstudie blieb „des Bürgers Wille“ von der Politik ungehört.
Doch plötzlich die überraschende Wende: Der Bundestag stellt völlig unerwartet 12,8 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung! Selbst Freistaat und Landeshauptstadt erklärten sich umgehend bereit, jeweils 5 Millionen Euro zuzuschießen.
Wirft das sächsische Superwahljahr 2019 mit seinen desaströsen Umfragewerten für die Regierungsparteien seinen Schatten voraus? Will man dem Bürger beweisen, das Mitbestimmung doch möglich ist?
Oder wie der langjährige Fernsehturm-Unterstützer Uwe Steimle dazu meinte: „Man hat ja fast den Eindruck, als gäbe es so etwas wie Demokratie“.
Völlig egal!
Ein kleines Häuflein vermeintlicher Utopisten (u.a. die Pressesprecherin Barbara Lässig) hat das geschafft, wovon die Meisten (auch ich) nicht einmal zu träumen wagten: Den Willen von 75 Prozent der Dresdner nach Wiedereröffnung „ihres“ Fernsehturms Realität werden zu lassen. Herzlichen Glückwunsch!
Mein Dank gilt allen engagierten Mitstreitern für ihre jahrelange Beharrlichkeit und ihr bewundernswertes Engagement für unsere Stadt!
Und die Moral von der Geschichte?
Der „kleine Mann“ kann doch etwas gegen „die da oben“ erreichen, wenn er fest zusammenhält und sich nicht entmutigen lässt!
Zumindest, wenn in Kürze Wahlen vor der Tür stehen…
Ihr
Elmar Gehrke
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