Lieber Mops-Pfänder,

wäre die Story nicht so traurig, man könnte sie als lustige Provinz-Posse abtun.
Wegen nicht bezahlter Hundesteuer, pfändete ein Stadtverwaltungs-Mitarbeiter im nordrhein-westfälischen Ahlen – bei einer Familie mit drei kleinen Kindern – die kranke Mopsdame „Edda“. Um diese anschließend als angeblich „kerngesund“ auf seinem PRIVATEN! eBay-Account zu verhökern!
Zunächst wollte der Rathaus-Bürokrat dem querschnittslähmten Familienvater den Rollstuhl unter dem Hintern „mopsen“. Zum Glück gehörte der „Rolli“ der Berufsgenossenschaft – und war damit unpfändbar…
Von wegen „westfälischer Friede“!
Wie stickig muss der Amtsstuben-Dunst sein, um derart das Gehirn zu vernebeln? Was für ein empathieloser Paragrafen-Hengst muss man sein, um ernsthaft auf die aberwitzige Idee zu kommen, ein Pfandsiegel auf Familienhund und Rollstuhl zu kleben?
Wir reden hier ja nicht von einem 100.000-Euro-Rassepferd oder sündhaft teuren Koi-Karpfen!
Die Pfändung von Tieren mag zwar rechtlich erlaubt sein, moralisch fragwürdig ist sie jedoch auf jeden Fall. Schon allein, weil es „des Menschen besten Freund“ zur Sache herabwürdigt.
Die Stadt Ahlen nennt das Verhalten des Mitarbeiters „unüblich“ und will „der Sache auf den Grund gehen“.
Zunächst wäre ein neuer Wirkungskreis für Mister „I want to pfänd all“ angebracht, etwa beim Hundekot-Aufsammeln in öffentlichen Grünanlagen. Gut fürs Stadtbild, noch besser für den Rathaus-Bediensteten, dessen graue Zellen offenbar dringend einer Frischluft-Zufuhr bedürfen.
Anschließend kann er seinen unerbittlichen „Vollstreckungs-Eifer“ bei den wirklich „harten“ Schuldnern unter Beweis stellen: Wird bestimmt spannend, den „Kuckuck“ auf eine Luxuskarosse des libanesischen „Miri-Clans“ zu kleben – oder auf die Harley eines „Osmanen-Germania“-Rockers…
Ihr
Elmar Gehrke
PS: Eine ganz persönliche Frage an den „Alles-Pfänder“: Schämen Sie sich eigentlich nicht?
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