Der Mann ohne Maske

High-Noon im Baumarkt:

Das Duell zwischen einer – sich zum Hilfssheriff aufschwingenden – Verkäuferin mit Blockwart-Attitüde sowie einem – leicht zynischen – Politik-Kolumnisten, der blinden Kadavergehorsam verweigert und (noch) ans Grundgesetz glaubt.

SSkaliert:

Erfreut über die Aufhebung des „Heimwerker-Embargos“ fuhr ich, ein zünftiges „Yippiejaja-yippie-yippie-yeah“ auf den Lippen, zum örtlichen „Projekt-Baumarkt“. Auf dessen Parkplatz begrüßte mich eine ebenso apokalyptische wie skurrile Szenerie:

Eine gut vierhundert Meter lange Schlange (der Sozialismus grüßt!) aus ehemals mündigen Bürgern, größtenteils mit bereits brav angelegten Mundschutz und Einweg-Handschuhen. Wohlgemerkt VOR dem Markt, noch während der halbstündigen Wartezeit bei frühsommerlichen Temperaturen!

Litten diese armen Menschen unter einem kollektiven Anfall von vorauseilenden Gehorsam? Plante man eine gemeinschaftliche Plünderung? Oder gab es einen Ebola-Ausbruch?

Maulkorb- ähmm mundschutzlos betrat ich ungehindert den Männer-Einkaufstempel, mich dabei wie ein Nudist am Textilstrand fühlend. Auch während der folgenden Stunde zwischen Fliesen und Wandfarbe störte sich niemand daran, dass ich Gesicht zeigte.

Bis mir die Kassenfee – im ruppigen Kommandoton einer Zuchthaus-Aufseherin – befahl, umgehend Mund und Nase zu verhüllen.

Mein „Geständnis“, gar kein Gesichtstextil mitzuführen, brachte die gute Frau vollends außer Fassung: „Das ist Bundesgesetz! Daran muss sich jeder halten! Ausnahmslos!“ 

Danach verweigerte sie das Abkassieren meines Einkaufs und drohte, die Polizei zu rufen.

Es schien mir unklug, diese verbissene „Corona-Kämpferin“ in eine Diskussion, über im Grundgesetz verankerte Bürgerrechte, zu verwickeln. Auch den Hinweis, das Berufsbild der Verkäuferin umfasse nicht die Überwachung von „Notstandsgesetzen“, behielt ich für mich. Genauso wie die Tatsache, dass Sachsen gar keine Bußgelder für „Mundschutz-Rebellen“ verhängt.

Zur Deeskalation der aufgeheizten Situation, übte ich mich in höflicher Zurückhaltung und fragte stattdessen:

„Hätten Sie im 3. Reich Juden, die keinen Judenstern trugen, an die Gestapo verraten? War ja damals auch geltendes Gesetz, oder?“

Daraufhin geleitete mich die Security vor die Tür. Meine Ware durfte ich jedoch noch bezahlen.

Warum ich Sie, liebe Frau S. vom Hornbach-Baumarkt in Dresden-Kaditz, hier öffentlich an den Pranger stelle?

Weil ich bereitwilliges Denunziantentum, welches jeder Diktatur die Unterdrückung des eigenen Volkes überhaupt erst ermöglicht, zutiefst verachte. Solche charakterlosen Lumpen waren für millionenfaches Leid verantwortlich, egal ob als Hitlers, Stalins oder Pol Pots Helfer.

Wehret den Anfängen!

Ihr

Elmar Gehrke

PS: Falls Sie sich beruflich verändern möchten: Nordkorea bietet ausgezeichnete Karrierechancen für Ihresgleichen. Obwohl, die „Merkel-Schutzbehörde“, welche derzeit unter dem Slogan „Im Verborgenen Gutes tun!“ nach „Sonder-Observationskräften“ sucht, auch. Leider.

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8 Kommentare

  1. Interessante Herangehensweise, die mir durchaus Respekt abnoetigt. Ich war ja auch schon in Versuchung etwas aehnliches durchzuziehen, habe mich dann aber dagegen entschieden um die mich begleitende Person (mein Sohn) nicht zu brueskieren – der hat naemlich richtig Angst (auch um mich) aber wie auch immer…..Mit diesem Text faengt mein Tag auf jeden Fall mit einem gequaeltem Laecheln an, und dafuer herzlichen Dank 😉

  2. Gelesen und für gut befunden, wie immer.
    Hut ab – oder in diesen Tagen – Mundschutz ab.
    Ein paar Leute mehr mit Zivilcourage und wir hätten das ganz schnell hinter uns.

  3. Rumgelaber. Es gibt ein Hausrecht. Einfach mal das machen was vorgeschrieben ist? Neee. Aus der Reihe tanzen. Hochtrabend schreiben sich dafür rühmen.

    Einfach mal selber so arbeiten wie die Dame….

    1. Das hätten Sie bei den Juden auch gemacht? Weil man es so macht? Wow! Elender Verräter der Gesetze!
      Nur, weil sich irgendwelche Staatsbeamte erdreisten, die Gesetze außer Kraft zu setzen, heißt das noch lange nicht, dass die Recht haben und Sie ….Sie sind einer der vielen Erfüllungsgehilfen der Ignoranz der Demokratie! Nur durch Leute Sie kann können Verbrechen unter einem falschen Deckmantel verübt werden! Ich bin froh, dass es noch Menschen wie den Gehrke gibt! Gestapo und Stasi lässt bei Ihnen grüßen!

  4. Der Vergleich mit dem Holocaust ist mehr als nur geschmacklos und unpassend! Diese Art der Darstellung und Vergleiche ist eine Verharmlosung dieses entsetzlichen und unvergleichbaren Verbrechen!
    Im Gegensatz zum „Mundschutzverstoß“, grenzt eine solche Art zu schreiben an eine Straftat.
    Dieser Vergleich muss Opfern dieser schlimmen Zeit wie blanker Hohn vorkommen.
    Was ist schon dabei einen Schal, Tuch oder in diesem Falle am besten einen Waschlappen vorm Gesicht zu tragen.
    Fun Fact am Ende – Die Dame, die Sie als Hilfssheriff bezeichnen, die in Ihren Augen kein Recht oder Anlass zu diesem Verhalten habe, fürchtet eventuell nur um Ihre Gesundheit, die Gesundheit Ihrer Familie und zu guter letzt um Ihren Arbeitsplatz. Denn wenn Menschen wie Sie nicht bereit dazu sind eine solch kleine Einschränkung wie das Tragen eines Mundschutzes, zum präventiven Schutze Ihrer Mitmenschen einzuhalten und darüber hinaus auch weitere Menschen auffordern es Ihnen gleich zu tun, kann dies schnell zum nächsten unkontrollierbarem Ausbruch des Virus führen und kostet die Wirtschaft und die Gesellschaft Unsummen und gefährdet Existenzen und nicht zu letzt Leben.

    1. Genauso hat es in Deutschland angefangen und was tun Sie gegen Gesetzesbeugung oder Abschaffung der Demokratie? Sie schauen zu und glauben auch noch, das alles richtig ist! Es hat bei Hitler alles harmlos angefangen….und hier ist es genauso! Schauen Sie sich die Schlägertrupps der Polizei an, die gegen friedliche Menschen vorgehen. Wir haben ein uneingeschränktes Demonstrationsrecht! Niemand hat die Macht, es abzuschaffen, aber was passiert gerade? Sie haben NICHTS verstanden, Herr Gehrke aber sehr wohl!

  5. Völlig richtig so, diese Leute würden ihre eigene Familie ins KZ bringen, Wenn es ihnen befohlen würde. Wer diesen Schwachsinn ohne protest über sich ergehen lässt, ist nicht ganz dicht.

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