❓Haftbefehl für Kolumnisten❓ – Teil 2

Was bisher geschah:

Die Polizei zog mich am helllichten Tag aus dem (Straßen)Verkehr. Die anschließende Kontrolle verursachte Komplikationen, da ich sowohl Führerschein als Ausweis zu Hause vergessen hatte.

Und nun drohte zusätzliches Ungemach…

Der Polizeibeamte trat erneut an meine Fahrertür und erklärte mit ernstem Gesicht:

„Herr Gehrke, wir haben ein Problem und müssen noch etwas nachprüfen. Das kann ein bisschen länger dauern. In der Zwischenzeit dürfen Sie sich frei bewegen, bleiben aber bitte in Sichtweite.“

Verdammt, gerade wollte ich das Auto am Straßenrand stehen lassen und die zehn Kilometer nach Hause zu Fuß gehen. Obwohl, ein guter Kraftfahrer läuft nicht weiter, als sein Fahrzeug lang ist.

Immerhin schien ich (noch?) nicht verhaftet zu sein…

Während die meisten Verkehrsteilnehmer in einer solchen Situation rätseln, ob sie nicht doch ein paar km/h zu schnell waren, überlegte ich, ob wirklich alle „Jugendsünden“ verjährt sind.

Denn in meiner „Sturm- und Drangzeit“ ließ ich es ab und zu ordentlich krachen und war manchmal ein „böser Bube“ (aber mit 60 kg kein „schwerer Junge“), dafür mit Affinität zu „leichten Mädchen“.

Ich könnte Ihnen Anekdoten aus den „wilden 90ern“ erzählen, wo wir – nach dem Motto „Nichts ist unmöglich!“ – nicht immer völlig gesetzeskonform unterwegs waren…

Falls Sie jetzt das Schlimmste befürchten:

Mein Führer… ähm Führungszeugnis ist sauber! Selbst die Behörden stuften meinen Zuverlässigkeitsgrad so hoch ein, um mir einen Waffenschein zu genehmigen.

Letztlich habe ich eben doch „die Kurve gekriegt“ – und entwickelte mich zum vollwertigen Mitglied der kapitalistischen Gesellschaft.

Aber in unserer meinungs(be)frei(t)en Demokratur stehe ich als Satiriker mit einem Bein im Knast, da – laut Verfassungsgericht – bereits die Einschätzung von Renate Künasts Geisteszustand als „Die Alte hat doch einen Dachschaden!“ strafbar ist.

Stellt dieser Spruch – angesichts Künasts Äußerung, sexuelle Handlungen an Kindern straffrei zu stellen „wenn keine Gewalt im Spiel ist“ – nicht eher eine faktische Tatsache dar?

Nun erstreckte sich die Polizeikontrolle schon über 20 Minuten, in denen die Beamten geschäftig telefonierten und auf dem Laptop herumklimperten. Und ich bereits überlegte, wer aus meinem Freundinnenkreis einen guten „Feilenkuchen“ bäckt…

Plötzlich kamen beide Gendarmen forschen Schrittes auf mich zu, um sich mit den knappen Worten „Alles in Ordnung. Gute Weiterfahrt!“ zu verabschieden – und mich verblüfft zurückließen:

Keine Frage nach Alkoholstatus, Warndreieck oder Verbandskasten. Auch kein Blick in den Kofferraum, der tatsächlich heiße Ware enthielt:

Ein, zwischenzeitlich nicht mehr ganz so heißer, Goldbroiler (für Menschen ohne DDR-Hintergrund: ein knuspriges Grillhähnchen).

Und die Moral von der Geschichte:

Sachsens Polizisten haben erheblichen Nachholbedarf bei bitterböser Politiksatire – dann klappt’s auch mit der KK (Kolumnisten-Kontrolle)!

Ihr

Elmar Gehrke

PS: Liebe Leser, was meinen Sie:

Die Überprüfung meiner Personalien dauerte doch nur deshalb so lange, weil – aufgrund von Online-Verbindungsschwierigkeiten zur Polizeidatenbank – meine Daten umständlich per Funk abgefragt werden mussten, oder?

——————————-

Den ersten Teil meines „Blaulicht-Erlebnisses“ finden Sie hier:

https://postvongehrke.de/gehrke-verhaftet-teil-1/

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8 Kommentare

  1. Da kann man noch froh sein, wenn einem bei der Dauer der Kontrolle nicht noch was untergejubelt wird, dass dann strafbewehrt ist.Passen Sie auf sich auf, Herr Gehrke, wir brauchen Ihren speziellen Sarkasmus.

  2. Kennen wir doch schon – an den steuerzahlenden, multigeschröpften schon länger hier lebenden Michel traut man sich ran. Aber wehe, die dicke S-Klasse mit Bling Bling fährt vorbei – da wird dezent weggeschaut. Sowas gibt nämlich anschließend Probleme – und sicherlich nicht bei Alibaba. Einfach nur noch zum brechen.

  3. Habe Tränen gelacht…,—- kenne ich auch. Als es noch die Leipziger Buchmesse gab, ist mir ähnliches nach Messebesuch an der Autobahn-Auffahrt passiert. Auch so ein Typ der gleichen Firma kontrollierte mich ähnlich. Danach fragte ich: Warum ??? Er war so ehrlich mir zu sagen, ich wäre der EINZIGE bisher gewesen, welcher total „vorschriftsmässig“ gefahren war und er deshalb bei mir eine Alkohol-Kontrolle gemacht hat mit dem Ergebnis: 0% !!! Sachen gibt es …,— Auch DAMALS schon !!! Schönes Wochenende. LG.

  4. Oh man
    Da hat die Leitstelle 20 Minuten gesucht und nix gefunden ?
    Na wenigstens ein Bußgeld hätte doch drin sein müssen 🤷‍♂️😁

  5. Ist schon lustig, was diese Gesetzeshüter so von sich geben. Besser noch als bei Facebook, da habe ich gerade 30 Tage Sperre von den Linksrerroristen für zu wahrheitsgemäß Berichterstattung bekommen, die Wahrheit ist dort wohl nicht so gern gesehen.

  6. Auszug aus meiner geschichte: „Die Meldemuschi“

    „Beim Dieckmeier hab ich zufällig gehört, das später und im Nachbarhaus eine Drogenparty stattfinden soll. Zehnter Stock. Ich dachte, es würde Sie …?“
    „Zehnter Stock sagen Sie? Das ist ja interessant.“
    „Nichts für ungut, die Damen und noch einen schönen Abend.“

    Die letzten sechzig Stufen ging ich etwas schneller, da ich nichts verpassen wollte. Verpassen von dem Spektakel, das sich jeden Moment im Nachbarhaus abspielen sollte.

    In meiner Wohnung angekommen, ging ich gleich in die Toilette. Nicht weil ich mal müssen musste, sondern weil da die beste Sicht auf das Nachbarhaus war. Ich wollte unter keinen Umständen den polizeilichen Großeinsatz verpassen, den ich ausgelöst hatte. Und tatsächlich: drei Streifenwagen, eine Hundertschaft der Polizei Bayreuth und ein paar Herren vom BND (die Stasi des Westens) in langen Mänteln und im operativen Einsatz riegelten das Gebäude hermetisch ab.

    Ein altes Ehepaar wurde in Handschellen abgeführt und bei paar Jugendlichen die Personalien festgestellt. Und da sich nach fünf Minuten eine gewisse Menschenmenge angesammelt hatte, wurden auch noch Platzverweise erteilt. Ich lächelte süffisant und dachte mir: „Finni, was bist du doch eine tolle Meldemuschi.“ Und dann dachte ich mir, ich sollte mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet werden.

    Update: Wie ich später erfuhr, hatte das Rentnerehepaar Cannabis in seiner Wohnung angebaut und wurde deswegen zu erkennungsdienstlichen Dienstaufgaben im Dienst, dienstmäßig aufs Revier verschleppt. Alles nach Vorschrift.

  7. und in einem land, in dem clan mitglieder die h4 beziehen, in villen leben und maseratie fahren, während der durchschnitts rentner sich das wohnen , heizen und essen nicht mehr leisten kann….ES IST DAS BESTE DEUSTCHLAND ALLER ZEITEN

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