Anzeigenhauptmeister aka „Lord Knöllchen“

Die Leiden des jungen Niclas

„Er kommt: Bike Rider. Ein Fahrrad, ein Smartphone, ein Milchbubi. Bike Rider – ein Pubertier & sein Fahrrad kämpfen gegen Parksünder.“

Die „Leiden des jungen Niclas“ klingen zwar nach Geschichten aus dem gartenzwergigen Blockwärtergarten, sind jedoch die traurige Existenz eines lockdowngeschädigten Spätpubertierenden, der auszog, StVO-Leugnern das Fürchten zu lernen.

Wenn „Lord Knöllchen“ – der im neongelben Warnschutzoverall ausschaut, wie ein menschgewordener Teletubby – seinem (einzigen) Hobby frönt, zittern die Falschparker der Nation:

Denn den 18-jährigen Niclas Matthei halten auf seiner Mission, in jeder Stadt & Gemeinde Deutschlands mindestens einen Verkehrsverstoß anzuschwärzen, weder gesunder Menschenverstand noch Schamgefühl ab.

Allein im vergangenen Jahr zeigte der inoffizielle Ordnungsamts-Mitarbeiter vorbildliche Solidarität mit der öffentlichen Hand und spülte – mit über 4.000 Anzeigen – mehr als 140.000 € in die klammen Staatskassen!

Wenn der selbsternannte „Deutsche Anzeigenhauptmeister“, auf dem Dienstdrahtesel mit der amtsanmaßungsverdächtigen Aufschrift „POLIZFI“ radelnd, seine denunziantischen Neigungen auslebt, stellen sich folgende Fragen:

🔰 Ist sein Fahrrad das Einzige, was der Teenager besteigt – weil sein Liebesleben in einer verkehrsfreien Zone liegt❓

🔰 Äußert sich hier die posttraumatische Belastungsstörung eines Schülers, der immer als Letzter in die Mannschaft gewählt wurde – weil dieser neunmalkluge Philipp-Amthor-Verschnitt schon damals als „IM Petze“ aktiv war❓

Ganz ehrlich?

Solche „mitteilungsfreudigen“ Spezialisten hätten wir zu meiner Schulzeit, an der POS „Hans Grundig“ in Dresden-Cossebaude, einer kollektivistischen Sanktionsmaßnahme zur Weiterentwicklung seiner fehlgeleiteten Persönlichkeit unterzogen. Großes Pionier-Ehrenwort!

Ähnlich verlief die Begegnung „Anzeigenhauptmeister vs. Backpfeifenobermeister“:

In einer spielfeldfernen Auseinandersetzung versuchten Fußballfans – mittels handfest-schlagender Argumente – den ehrenamtlichen Ordnungsamts-HiWi von der dringenden Notwendigkeit eines weniger gesundheitsgefährdenden Hobbys zu überzeugen.

Offenbar ohne Erfolg, denn der Falschparker-Jäger bekräftigte danach:

„Mich schüchtert nichts und niemand ein. Egal wie schwer ich auch mal verletzt werde, ich höre auf keinen Fall mit meinem Hobby auf!“

Das eröffnet ihm völlig neue Karrierechancen, denn das Bezirksamt Berlin-Neukölln sucht dringend todesverachtende Außendienstmitarbeiter, welche Strafzettel an AMGs mit großfamiliärem Hintergrund verteilen…

Lieber Niclas,

im Interview mit der „Welt“ schwärmst Du vom DDR-Überwachungsstaat und forderst „Sowas wie die Stasi sollte es schon geben.“

Bist Du zufällig mit Innenministerine Fancy Naeser (Trägerin der Großen Regenbogenbinde am nackten Oberarm) verwandt?

Ihr

Elmar Gehrke

PS: Kleine Zeitreise zurück nach 1933, irgendwo im „Großdeutschen Reich“:

“Heilt Hüttler, Herr Obersturmbannführer! Volksgenosse Anzeigenhauptmeister meldet gehorsamst:

Die gesuchte Anne Frank verstößt gegen die Deportationsdurchführungs-Verordnung durch gesetzeswidriges Verstecken im Hinterhaus!“

PPS: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant!“

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3 Kommentare

  1. Lieber Elmar, eine grössere Freude hätte mir an diesen Montagmorgen niemand machen können. So begrüsse ich diesen verregneten Montag mit einem herhaften Lachen. Besser hätte man diesen armen Wicht nicht beschreiben können…, —Ich bin überzeugter Humanist, daher wünsche ich dem Kerl bei seiner geplanten Anzeigen – Rundreise Löbau auslässt…, — Hier wird gehandelt !!! Dies mussten schon einige Typen erfahren, welche junge Mädchen ungewollt angebaggert haben. Dir schöne Ostern LG.

    1. meine Güte was für arme Wichtel das gibt. es ist immer wieder erstaunlich wie sich Menschen um eine vernünftige Arbeit herumdrücken können. wovon lebt dieser gute Mann? welche Jobs hat er das eher so viel Freizeit hat. wer bezahlt seine Miete sein lebensunterhalt? doch nicht etwa die Allgemeinheit? wenn er so durch Deutschland radelt und sich als freiberuflicher anscheißer betätigt kann er wohl schlecht dem arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. und so weit wie ich weiß muss ein Hartz IV Empfänger bzw bürgergeld dem arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. es gibt zwar Urlaub aber das kann ja wohl kaum sein bei den Mengen an sagen wir mal vorsichtig ausgedrückt Handlungen. mit einer vernünftigen Arbeit könnte man diesen guten Menschen helfen.

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